MO–FR 7:00–17:00 Uhr
hohe Kundenzufriedenheit
Kompetenz und Erfahrung seit 1980

Hautschutz in der Gebäudereinigung

Als Gebäudereiniger sollten Sie Hautschutz ernst nehmen und als Arbeitsschutz-Maßnahme betrachten. Denn hohe Feuchtigkeit, Chemikalien, mechanische Beanspruchung und eventuell Witterung setzen insbesondere der Haut an Ihren Händen zu. Ihre Hände sind tagtäglich stark belastet und verdienen Schutz und Pflege. Die Informationen zum Thema Hautschutz der DGUV fassen wir hier für Sie zusammen!

Warum ist Hautschutz in der Gebäudereinigung wichtig?

Gebäudereiniger müssen ihre Haut schützen, vor den Gefährdungen, die ihr Beruf mit sich bringt. Hauterkrankungen gehören laut Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zu den häufigsten gemeldeten Berufserkrankungen. Als Ursache dafür nennt die DGUV "allgemein unzureichende Gefährdungsbeurteilungen und unzureichende Hautschutzmaßnahmen im Betrieb". Sie sollten demnach die Gefährdungen erkennen und dann gezielt abwenden, um sich und Ihre Mitarbeiter vor Hauterkrankungen zu schützen. Denn Hautkrankheiten sind nicht nur unschön und schmerzhaft, sondern können auch chronisch werden. Mit Hautschutz gegen Krankheiten verringern Sie auch ein Allergierisiko. Allergien und chronische Krankheiten führen zur Berufsunfähigkeit beziehungsweise zum Jobwechsel. Gebäudereiniger arbeiten mit Ihren Händen. Ist die Haut an den Händen krank fällt auch Ihr Mitarbeiter aus. Wenn Sie also gesunde und zufriedene Mitarbeiter halten möchten, sorgen Sie für ein sicheres Arbeitsumfeld und ausreichenden Hautschutz!

Welche Gefährdungen der Haut gibt es in der Gebäudereinigung?

Um einen ausreichenden Hautschutz zu gewährleisten, müssen die Gefährdungen der Haut bekannt und korrekt eingeschätzt sein. In einer Gefährdungsbeurteilung ermitteln Sie alle Hautgefährdungen nach Art und Umfang und bewerten das Risiko für die Entstehung von Hauterkrankungen.

Gefährdungen der Haut in der Gebäudereinigung:

  1. Reinigungschemie & Allergene
  2. Feuchtarbeit
  3. flüssigkeitsdichte Schutzhandschuhe
  4. Hautreinigungs- & Desinfektionsmittel
  5. mechanische Beanspruchung
  6. Temperatur

In der Praxis kommen oft mehrere Gefährdungen zusammen, was das Risiko für die Gesundheit deutlich erhöht.

Reinigungschemie & Allergene: Achten Sie bei den verschiedenen Reinigungsmitteln auf die Gefahrenkennzeichnungen auf der Verpackung, sie weisen auch auf hautschädigende Eigenschaften hin. Je länger Sie mit dem Mittel in Kontakt sind, je höher die Dosierung ist und je mehr Hautfläche betroffen ist, desto größer ist Ihr Risiko geschädigt zu werden. Auch Stoffe, die nicht als Gefahrstoffe gekennzeichnet sind, z.B. Kühlschmierstoffe in Anwendungskonzentrationen oder gewisse verdünnte Säuren und Laugen sind in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen, da auch sie bei wiederholtem Kontakt die Haut schädigen können. Zusätzlich enthalten die meisten Mittel in der Gebäudereinigung Allergene wie Duftstoffe oder Konservierungsmittel, die auf Sie einwirken.

Feuchtarbeit: Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines irritativen Kontaktekzems (IKE) von Gebäudereinigern ist die Feuchtarbeit. Die Haut an den Händen wird rot, brennt und juckt nach starker Reizung. Die natürliche Barriere der Haut ist durch ständige Feuchtigkeit geschwächt. Sie quillt auf und wird durchlässig wird für Reizstoffe, Allergene oder Krankheitserreger. 

Flüssigkeitsdichte Handschuhe: Handschuhe schützen Gebäudereiniger vor Chemikalien, mechanischer Beanspruchung und Nässe. Aber sie blockieren auch die Schweißabgabe nach außen. Das führt zu einem Wärme- und Feuchtigkeitsstau unter den Handschuhen (Okklusion) und zum gleichen Effekt wie erhöhte Feuchtigkeit bei Nassarbeiten. Die Haut weicht auf und wird angreifbar.

"Bitte verzichten Sie dennoch nicht auf Ihre Schutzhandschuhe, denn der Effekt der Okklusion ist laut DGUV weniger schädigend, als der direkte Kontakt zu Wasser!"

Hautreinigungs- & Desinfektionsmittel: Häufiges Händewaschen mit Seife und Händedesinfektion sind wichtig um Viren und Bakterien nicht zu verbreiten und gesund zu bleiben. Aber Hautreinigungsmittel trocken die Haut auch aus, was sie auf Dauer schädigt und anfälliger macht für andere Reize. Das Risiko eines IKE wird erhöht bei übermäßiger Anwendung von Hautreinigungs- oder Desinfektionsmitteln und auch bei starker mechanischer Einwirkung wie zum Beispiel durch Bürsten oder Waschpasten mit abrasiven Stoffen.

Mechanische Beanspruchung: Gebäudereiniger arbeiten mit ihren Händen. Wie in jedem Handwerk sind diese einer erhöhten Beanspruchung ausgesetzt. Die stark beanspruchte Haut wird durch feine Verletzungen noch anfälliger. 

Temperatur: Bei vielen Tätigkeiten und je nach Spezialisierung sind Gebäudereiniger der Witterung und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bei Kälte sind die Regenerationsfähigkeit und die Talgproduktion der Haut vermindert. Bei Hitze führt stärkeres Schwitzen zu m Aufweichen der Haut. Beides erhöht das Risiko einer Hauterkrankung. Wie schützen Gebäudereiniger Haut und Hände? Die Haut von Gebäudereinigern insbesondere an den Händen benötigt Schutz gegen Chemie, Allergene, Feuchtigkeit, Kälte und Verletzungen.

Maßnahmen von Gebäudereinigern für ausreichenden Hautschutz:

  • Schutzhandschuhe
  • Hautschutzmittel
  • gezielte Hautreinigung
  • gezielter Einsatz von Chemie
  • Vorsorge

Gegen Reinigungschemie, darin enthaltene Allergene und Feuchtigkeit schützt Sie ein passender Handschuh. Schutzhandschuhe für Gebäudereiniger sollten flüssigkeitsdicht, mechanisch stabil und chemieresistent sein. Wählen Sie ein Modell mit längerem Schaft, damit Ihnen keine Reinigungslösung in den Handschuh läuft. Um den negativen Auswirkungen von wasserdichten Handschuhen bei längeren Tragezeiten vorzubeugen, ziehen Sie dünne Baumwoll-Handschuhe drunter. Bevorzugen Sie ungepuderte Schutzhandschuhe aus allergenarmen Materialien wie Nitril. Lesen Sie dazu auch gerne den Beitrag: Einweghandschuhe – welches Material für welchen Einsatz? Fetthaltige Cremes schützen Ihre Hände vor wasserlöslichen Schadstoffen und Austrocknung durch Kälte. Wasserhaltige Cremes schützen vor fettlöslichen Stoffen (Lösemittel, Öle). Wählen Sie Ihr Hautschutzmittel je nach Gefährdung und tragen Sie es vor der Arbeit und/ oder in den Pausen auf. Waschen Sie Ihre Hände sooft wie nötig und so wenig wie möglich, gleiches gilt für das Desinfizieren. Versuchen Sie Kombiprodukte zu vermeiden. Entscheiden Sie stattdessen gezielt, ob eine Desinfektion notwendig ist oder ob Händewaschen das richtige Mittel ist. Richten Sie die Hautreinigung auf den Grad der Verschmutzung aus. Wählen Sie aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen die mildeste Reinigungschemie für die jeweilige Anwendung. Achten Sie auf die korrekte Dosierung und vermeiden Sie direkten Kontakt mit der Haut!

"Eine Vorsorge nach der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) wird bei regelmäßiger Feuchtarbeit oder bei Kontakt mit hautschädigenden Stoffen empfohlen." DGUV